Skip to main content

Was ist eigentlich

Morbus Crohn?

Morbus Crohn ist eine der am häufigsten auftretenden Formen der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und zeichnet sich durch eine wiederkehrende Entzündung des Verdauungstrakts aus. Sie wird als Autoimmunerkrankung angesehen, bei der das Immunsystem fälschlicherweise körpereigenes Gewebe angreift.

Morbus Crohn kann den gesamten Verdauungstrakt betreffen, von Mund bis Anus, wobei der Dünndarm und der Dickdarm am häufigsten betroffen sind. Anders als bei weiteren Formen der CED können Entzündungen auch in tiefere Gewebeschichten eindringen und zur Bildung von Fisteln führen. Ein weiteres Merkmal von Morbus Crohn ist sein schubweiser Verlauf. Während der Schübe können die Symptome stark ausgeprägt sein und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.

Zu den Symptomen
Patient mit Morbus Crohn

Weitere Informationen

Wichtiges zu Morbus Crohn

Folgen und Symptome von Morbus Crohn:

  • Bauchschmerzen und Krämpfe, oft im Unterbauch
  • Durchfall, manchmal mit Blut oder Schleim
  • Häufiger und dringender Stuhldrang
  • Verminderter Appetit und Gewichtsverlust
  • Müdigkeit und allgemeine Erschöpfung
  • Fieber (bei schweren Fällen)
  • Übelkeit und Erbrechen (bei schwerer Entzündung)

  • Gelenkschmerzen (Begleiterkrankung bei einigen Patienten)
  • Hautveränderungen, wie Ausschläge oder Geschwüre (Begleiterkrankung bei einigen Patienten)
  • Verengung des Darms (Darmstenose) bei längerem Verlauf

Krankheitsverlauf:

Morbus Crohn ist eine chronische, also nicht heilbare, Erkrankung mit einem variablen Verlauf. Es gibt Phasen mit aktiven Entzündungen und Symptomen, die als Schübe bezeichnet werden, sowie Phasen der Remission, in denen die Symptome abklingen oder sogar verschwinden. Die Remission kann Wochen, Monate oder sogar Jahre dauern.

Im Laufe der Zeit kann die chronische Entzündung dazu führen, dass sich Fisteln bilden. Fisteln können potentiell lebensbedrohliche Komplikationen wie Abszesse (Eiteransammlungen) verursachen. Darüber hinaus erhöhen die damit verbundenen strukturellen Veränderungen das Risiko für andere Komplikationen wie Darmverschluss (Funktionsverlust aufgrund einer Verengung oder Blockade), Darmperforationen (Durchbrüche oder Löcher in der Darmwand) oder die Entwicklung von Darmkrebs. Diese Komplikationen treten bei dieser Form der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen am häufigsten auf und können weitere Symptome und gesundheitliche Herausforderungen mit sich bringen.

Was sind extraintestinale Manifestationen?

Extraintestinale Manifestationen sind weitere Folgen von Morbus Crohn. Sie sind entzündliche Erkrankungen, die außerhalb des Verdauungstrakts auftreten können.

Die häufigsten sind:

Fistelbildungen

Gelenkentzündungen

Hautveränderungen

Mundgeschwüre

Augenentzündungen

Gallensteine und Nierensteine

Leberentzündungen (Hepatitis)

Welche Formen gibt es?

Bei Morbus Crohn gibt es verschiedene Formen, die sich je nach dem betroffenen Bereich des Verdauungstrakts unterscheiden:

Ileokolische Form

Diese Form betrifft den Übergangsbereich zwischen dem unteren Dünndarm (Ileum) und dem Dickdarm (Kolon). Der ileokolische Typ ist die häufigste Form von Morbus Crohn.

Ileale Form

Bei dieser Form ist ausschließlich der Dünndarm (Ileum) betroffen. Der Entzündungsbereich erstreckt sich typischerweise über einen längeren Abschnitt des Dünndarms.

Kolische Form

Diese Form beschränkt sich auf den Dickdarm (Kolon) und kann verschiedene Abschnitte des Kolons betreffen, einschließlich des aufsteigenden, absteigenden oder des gesamten Dickdarms.

Gastrointestinale Form

Bei dieser seltenen Form von Morbus Crohn können auch der Magen und der oberste Teil des Dünndarms (Duodenum) betroffen sein.

Diese Form betrifft den Übergangsbereich zwischen dem unteren Dünndarm (Ileum) und dem Dickdarm (Kolon). Der ileokolische Typ ist die häufigste Form von Morbus Crohn.

Bei dieser Form ist ausschließlich der Dünndarm (Ileum) betroffen. Der Entzündungsbereich erstreckt sich typischerweise über einen längeren Abschnitt des Dünndarms.

Diese Form beschränkt sich auf den Dickdarm (Kolon) und kann verschiedene Abschnitte des Kolons betreffen, einschließlich des aufsteigenden, absteigenden oder des gesamten Dickdarms.

Bei dieser seltenen Form von Morbus Crohn können auch der Magen und der oberste Teil des Dünndarms (Duodenum) betroffen sein.

Welche Ursachen hat Morbus Crohn?

Vollständig geklärt sind die Ursachen von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen nicht. Es gibt jedoch Risikofaktoren für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen im Allgemeinen, wie genetische Veranlagung, Störungen der Darmschleimhautbarriere und Störungen des Mikrobioms, sowie Umweltfaktoren, die die Wahrscheinlichkeit für ein Auftreten erhöhen.

Wie wird Morbus Crohn diagnostiziert?

Das diagnostische Verfahren für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen beinhaltet im Allgemeinen eine Kombination aus einer ausführlichen Anamnese, körperlichen Untersuchungen, einer Stuhlanalyse, bildgebenden Verfahren, sowie einer Endoskopie mit Biopsie. Um Morbus Crohn von anderen Darmerkrankungen, wie z.B. einer Colitis Ulcerosa, abzugrenzen, werden folgende Merkmale untersucht:

Lokalisationen im gesamten Verdauungstrankt, von Mund bis Anus, sowie darüber hinaus

Diskontinuitäten der Entzündungen, überspringende Entzündungen und tiefergehende Schädigungen der tieferen Darmschichten (transmural)

Beteiligung der gesamten Darmwand und Vorkommen von extraintestinalen Manifestationen

Arztgespräch

Leben mit Morbus Crohn

Haken Icon

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung von Morbus Crohn kann je nach Schweregrad und individuellen Bedürfnissen variieren. Zu den Behandlungsoptionen gehören entzündungshemmende Medikamente, Immunsuppressiva zur Unterdrückung des Immunsystems, Biologika zur gezielten Blockade von Entzündungssignalen sowie Antibiotika zur Behandlung von Infektionen. In einigen Fällen kann auch eine chirurgische Intervention erforderlich sein, um Komplikationen wie Darmverschluss, Fisteln oder Abszesse zu behandeln. Eine enge Zusammenarbeit mit einem:r Fachärzt:in und die Einhaltung des individuellen Behandlungsplans sind entscheidend für eine erfolgreiche Therapie.

Haken Icon

Lebensstil und Bewältigung

Ein gesunder Lebensstil bei Morbus Crohn umfasst individuelle Ernährungsanpassungen, Stressmanagement-Techniken wie Entspannungsübungen und Meditation, regelmäßige körperliche Aktivität und das Vermeiden des Rauchens, um den Verlauf der Erkrankung zu unterstützen.

Haken Icon

Schwangerschaft und Familienplanung

Frauen mit Morbus Crohn können normalerweise schwanger werden, sollten jedoch eine sorgfältige Schwangerschaftsbetreuung mit ihrem Arzt vereinbaren, um die Sicherheit von Mutter und Kind zu gewährleisten. Es besteht ein leicht erhöhtes Risiko für Komplikationen wie Frühgeburten oder geringes Geburtsgewicht, daher ist eine enge Überwachung wichtig. Die meisten Frauen können ihre Babys stillen, aber es ist ratsam, mit dem behandelnden Arzt über mögliche Auswirkungen der Medikamente auf das Stillen zu sprechen.

Quellen

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Krankheitsbildern, Behandlungen, Abläufen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt:in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.
Für genauere Auskünfte konsultieren Sie bitte immer Ihre:n Ärzt:in.

Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS): S3-Leitlinie Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn. Leitlinie: 1996

register.awmf.org

Deutsche Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV) e.V.: "Morbus Crohn"

www.dccv.de

Deutsche Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV) e.V.: "Ursachen einer CED-Erkrankung"

www.dccv.de

Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: "Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Therapie"

www.gesundheit.gv.at

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen in Klinik und Praxis. Jörg C. Hoffmann, Bodo Klump, Anton Kroesen, Britta Siegmund. Springer Verlag, 3. Auflage 2020

Bemelman et al.: ECCO-ESCP Consensus on Surgery for Crohn’s Disease. Journal of Crohn's and Colitis