Was ist eigentlich eine
Birkenpollenallergie?
Die Birke ist eines der stärksten und aggressivsten Allergene unter den Baumpollen. In Europa reagieren die meisten Pollenallergiker auf Birkenpollen, nicht zuletzt aufgrund der extrem hohen Anzahl von Allergenen: Ein einziger Baum kann bis zu 100 Millionen Pollen freisetzen! Alle zwei Jahre gibt es ein Mastjahr, in dem besonders viele Pollen abgegeben werden. Birkenpollenallergiker haben oft auch Reaktionen auf Pollen von verwandten Baumarten und können unter Kreuzreaktionen auf bestimmte Lebensmittel leiden.
Zu den SymptomenWeitere Informationen
Wichtiges zur Birkenpollenallergie
Symptome und Folgen einer Birkenpollenallergie:
- Niesen
- Laufende Nase
- Juckende Augen
- Rötung und Schwellung der Augen
- Atembeschwerden
- Engegefühl in der Brust
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Beeinträchtigung der Schlafqualität
Wann ist Birkenpollen Saison?
Die Birkenpollensaison findet in der Regel im Frühjahr statt, normalerweise zwischen März und Juni. Menschen, die an einer Birkenpollenallergie leiden, erleben typischerweise während dieser Zeit verstärkte Symptome. Die genaue Dauer und Intensität der Allergiesymptome können je nach individueller Empfindlichkeit, geografischer Lage und Wetterbedingungen variieren. Es ist ratsam, den Pollenflugkalender und lokale Vorhersagen zu überprüfen, um herauszufinden, wann die Birkenpollenbelastung in Ihrer Region am stärksten ist.
Was sind die Ursachen für eine Birkenpollenallergie?
Die Ursache einer Birkenpollenallergie liegt in einer überempfindlichen Reaktion des Immunsystems auf die Proteine in den Pollen von Birkenbäumen. Wenn eine Person mit einer solchen Allergie mit den Pollen in Kontakt kommt, erkennt das Immunsystem diese als Bedrohung und setzt Abwehrmechanismen in Gang. Es produziert Antikörper, insbesondere Immunglobulin E (IgE), um die vermeintliche Bedrohung zu bekämpfen. Bei weiteren Kontakten mit den Pollen kommt es dann zur Freisetzung von entzündlichen Substanzen wie Histamin, was zu den typischen allergischen Symptomen führt. Die genauen Gründe für die Entwicklung einer Birkenpollenallergie sind noch nicht vollständig geklärt, aber sowohl genetische als auch Umweltfaktoren spielen eine Rolle.
Wie wird eine Birkenpollenallergie diagnostiziert?
Eine Birkenpollenallergie wird in der Regel durch eine Kombination aus medizinischer Anamnese, körperlicher Untersuchung und spezifischen allergologischen Tests diagnostiziert. Zu Beginn wird der Arzt den Patienten nach seinen Symptomen und dem zeitlichen Zusammenhang mit dem Kontakt zu Birkenpollen befragen. Anschließend kann eine körperliche Untersuchung durchgeführt werden, um andere mögliche Ursachen auszuschließen. Der wichtigste diagnostische Test für eine Birkenpollenallergie ist der Allergietest, bei dem verschiedene Methoden wie der Hautpricktest oder der Bluttest (spezifische IgE-Antikörper) zum Einsatz kommen. Diese Tests zeigen, ob eine allergische Reaktion auf Birkenpollen vorliegt und wie stark die Reaktion ist. In einigen Fällen kann ein Provokationstest erforderlich sein, um die Allergie zu bestätigen oder auszuschließen. Ein allergologischer Spezialist kann die Ergebnisse interpretieren und eine genaue Diagnose stellen.
Allergie-Hauttest (Pricktest)
Bluttest (spezifische IgE-Antikörper)
Provokationstest
Was tun bei einer Birkenpollenallergie?
Pflanzen und Bäume bei einer Birkenpollenallergie meiden
Bei einer Birkenpollenallergie können Kreuzreaktionen auftreten, bei denen das Immunsystem ähnliche Reaktionen auf andere allergene Substanzen zeigt. Dies liegt daran, dass das Hauptallergen der Birke Bet v1 viele Ebenbilder hat. Deshalb sollten Pflanzen wie die Erle, Hadel, Hainbuche, Eiche, Kastanie und Buche gemieden werden. Zudem können sich folgende Nahrungsmittel negativ auf die Allergie auswirken. Äpfel, Birnen, Steinobst (Kirschen, Pfirsiche, Pflaumen usw.), Nüsse (insbesondere Haselnüsse), Sellerie, Karotten, Kartoffeln, Sojabohnen, Erdnüsse, Gewürze (wie Anis, Pfefferminze)
Umgang im Alltag bei einer Birkenpollenallergie
Vermeiden Sie längere Aufenthalte im Freien und halten Sie Fenster und Türen möglichst geschlossen, um das Eindringen von Pollen in die Wohnräume zu reduzieren. Lüften Sie Ihr Zuhause nach Möglichkeit nur zu Zeiten, wenn nur wenige Birkenpollen unterwegs sind, vorzugsweise nach Einbruch der Dunkelheit. Installieren Sie zudem spezielle Pollenschutzgitter an Fenstern und Türen und verwenden Sie Luftreiniger in Ihren Räumen und einen Staubsauger mit einem geeigneten Filter. Waschen Sie Ihre Haare vor dem Schlafengehen. Zudem ist es hilfreich die Wäsche im Wäschetrockner oder in geschlossenen Räumen zu trockenen, um zu verhindern, dass Pollen sich darin festsetzen.
Medizinische Behandlung einer Birkenpollenallergie
Kontaktieren Sie Ihren Hausarzt, Dermatologen oder Allergologen. Oftmals reicht bei schwach ausgeprägten Symptomen eine Behandlung mit Antihistaminika aus. Diese können in Form von Tabletten, Nasenspray oder Augentropfen verabreicht werden. Falls die Beschwerden jedoch sehr stark sind, wird oftmals eine Hyposensibilisierung empfohlen. Bei dieser Therapieform wird der Körper schrittweise an die allergieauslösenden Substanzen gewöhnt. In klinischen Studien werden zudem neue Therapiemöglichkeiten entwickelt. Mehr Informationen (Link zu der klinischen Studien Seite)
Quellen
Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Krankheitsbildern, Behandlungen, Abläufen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt:in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.
Für genauere Auskünfte konsultieren Sie bitte immer Ihre:n Ärzt:in.
Hay fever in adolescents and adults, NCBI
LinkHay fever: Overview, NCBI
LinkHaftenberger M, Laußmann D, Ellert U, et al. Prävalenz von Sensibilisierungen gegen Inhalations- und Nahrungsmittelallergene. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz. 2013;56(5):687-697. DOI:10.1007/s00103-012-1658-1
Biedermann T, Winther L, Till SJ, Panzner P, Knulst A, Valovirta E. Birch pollen allergy in Europe. Allergy. 2019;74(7):1237-1248. DOI:10.1111/all.13758
Birkenpollenallergie: Auslöser, Symptome & Behandlung (allergiecheck.de)
Link