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Was ist eigentlich eine

Hyperhidrosis?

Die Hyperhidrosis (auch Hyperhidrose oder übermäßiges Schwitzen) ist ein medizinisches Krankheitsbild, das durch eine unkontrollierte und übermäßige Produktion von Schweiß gekennzeichnet ist. Betroffene leiden unter einer deutlich erhöhten Schweißabsonderung, die über das normale Maß hinausgeht und unabhängig von äußeren Temperaturen oder körperlicher Aktivität auftreten kann.

Zu den Symptomen
Patient mit Hyperhidrosis

Weitere Informationen

Wichtiges zur Hyperhidrosis

Definition von Hyperhidrosis

Hyperhidrosis ist eine medizinische Bedingung und nicht nur auf mangelnde Hygiene oder Nervosität zurückzuführen ist. Dennoch kann diese Erkrankung erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität haben, da Betroffene sich durch das ständige Schwitzen im sozialen Umfeld unwohl fühlen können. Glücklicherweise gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um das Schwitzen zu kontrollieren und die Lebensqualität zu verbessern. Hyperhidrosis kann primär oder sekundär auftreten. Die primäre Form ist idiopathisch, was bedeutet, dass keine klare Ursache vorliegt, und sie betrifft oft spezifische Bereiche wie Handflächen, Fußsohlen, Achselhöhlen und/oder Gesicht. Die sekundäre Hyperhidrosis hingegen entsteht als Reaktion auf bestimmte medizinische Bedingungen wie Hormonstörungen, Infektionen, neurologische Erkrankungen oder als Nebenwirkung von Medikamenten.

Symptome und Folgen einer Hyperhidrosis:

  • Übermäßige Schweißproduktion vor allem an Handflächen, Fußsohlen, Achselhöhlen und/oder Gesicht. Oft so stark, dass ein häufiger Wechsel der durchfeuchteten Kleidung notwendig ist
  • Plötzliches Auftreten, ohne erkennbaren Auslöser
  • Unangenehmer Geruch (durch Bakterienabbau des Schweißes)
  • Hautreizungen und Pilzinfektionen durch dauerhafte Feuchtigkeit
  • Schwielenbildung an den Händen oder Füßen
  • Erhöhtes Risiko für Hautinfektionen
  • Einschränkung der Lebensqualität aufgrund von sozialer Peinlichkeit und Selbstbewusstseinsproblemen

Welche Formen der Hyperhidrosis gibt es?

Fokales Schwitzen

Die primäre Form ist die häufigste und tritt ohne offensichtliche Ursache auf. Sie betrifft oft spezifischen Bereiche wie Handflächen, Fußsohlen, Achselhöhlen und/oder Gesicht. Die restlichen Körperbereiche schwitzen hingegen normal oder weniger stark. Schätzungen zufolge leiden etwa 1-3% der Bevölkerung unter primärer Hyperhidrosis. Diese Art des übermäßigen Schwitzens beginnt oft in der Kindheit oder Pubertät und kann lebenslang anhalten.

Generalisiertes Schwitzen

Die sekundäre Form von Hyperhidrosis hingegen ist seltener als die primäre Form und als Folge einer anderen zugrunde liegenden Erkrankung oder als Nebenwirkung von Medikamenten auf. Generalisiertes Schwitzen hingegen bezieht sich auf eine gleichmäßige Verteilung des übermäßigen Schwitzens über den gesamten Körper oder mehrere große Bereiche. Bei dieser Form der Hyperhidrosis ist das Schwitzen nicht auf spezifische Körperregionen beschränkt, sondern tritt überall oder auf größeren Flächen auf.

Welche Ursachen hat generalisiertes Schwitzen?

Die sekundäre Form der Hyperhidrose entsteht als Folge einer zugrunde liegenden Grunderkrankung oder als Nebenwirkung von bestimmten Medikamenten. Es gibt verschiedene Ursachen für die sekundäre Hyperhidrose, darunter:

Hormonelle Ursachen

Infektionsbedingte Ursachen

Neurologische Ursachen

Medikamentenbedingte Ursachen

Weitere Ursachen

Wie wird eine Hyperhidrose diagnostiziert?

Ein:e erfahrene:r Ärzt:in, normalerweise ein:e Dermatologe:in oder ein:e Allgemeinmediziner:in, kann eine Hyperhidrose diagnostizieren.

Anamnese

Hier werden Informationen über die Art und Häufigkeit des Schwitzens gesammelt. Fragen können beinhalten, wann das Schwitzen auftritt, welche Körperregionen betroffen sind, ob es spezifische Auslöser gibt und wie stark das Schwitzen die Lebensqualität beeinträchtigt.

Untersuchungen

Bei der körperlichen Untersuchung wird insbesondere auf die betroffenen Körperregionen geachtet, wie Achselhöhlen, Handflächen, Fußsohlen und das Gesicht. Gegebenenfalls werden weitere Untersuchungen (auch Laboruntersuchungen) durchgeführt, um festzustellen, ob die Hyperhidrose eine primäre oder sekundäre Ursache hat.

Spezielle Tests bei fokaler Hyperhidrose

Um die Schwere der Erkrankung objektiv zu bewerten, können bestimmte Schweißtests helfen. Bei der sogenannten Gravimetrie wird die Schweißmenge quantitativ durch Auftragen von Schweißpapier und anschließendem Wiegen gemessen. Beim Jod-Stärke-Test werden feuchte Hautbereiche durch Auftragen einer Jod-Stärkelösung mit bläulicher Farbreaktion identifiziert.

Hier werden Informationen über die Art und Häufigkeit des Schwitzens gesammelt. Fragen können beinhalten, wann das Schwitzen auftritt, welche Körperregionen betroffen sind, ob es spezifische Auslöser gibt und wie stark das Schwitzen die Lebensqualität beeinträchtigt.

Bei der körperlichen Untersuchung wird insbesondere auf die betroffenen Körperregionen geachtet, wie Achselhöhlen, Handflächen, Fußsohlen und das Gesicht. Gegebenenfalls werden weitere Untersuchungen (auch Laboruntersuchungen) durchgeführt, um festzustellen, ob die Hyperhidrose eine primäre oder sekundäre Ursache hat.

Um die Schwere der Erkrankung objektiv zu bewerten, können bestimmte Schweißtests helfen. Bei der sogenannten Gravimetrie wird die Schweißmenge quantitativ durch Auftragen von Schweißpapier und anschließendem Wiegen gemessen. Beim Jod-Stärke-Test werden feuchte Hautbereiche durch Auftragen einer Jod-Stärkelösung mit bläulicher Farbreaktion identifiziert.

Was tun bei Hyperhidrosis

Beratungsgespräch mit Patientin

Selbsthilfe-Maßnahmen

Selbsthilfe-Maßnahmen sind eine einfache und wirksame Möglichkeit, übermäßiges Schwitzen bei Hyperhidrose zu kontrollieren. Antitranspirantien mit Aluminiumsalzen können auf Achselhöhlen, Handflächen oder Fußsohlen aufgetragen werden, um die Schweißproduktion vorübergehend zu reduzieren. Atmungsaktive Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle hilft, Feuchtigkeit abzuleiten. Stressmanagement durch Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga kann ebenfalls das Schwitzen verringern. Wenn übermäßiges Schwitzen auftritt und sich nicht durch Selbsthilfemaßnahmen verbessert, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um die zugrunde liegende Ursache festzustellen und die geeignete Behandlung zu erhalten.

Medizinische Behandlungen

Medizinische Behandlungen bei schwerer Hyperhidrose umfassen Schweißdrüsen-Injektionen bei fokaler Hyperhidrose, die vorübergehend die Schweißdrüsen blockieren und das Schwitzen reduzieren. Verschreibungspflichtige Medikamente wie Anticholinergika können ebenfalls die Schweißproduktion im ganzen Körper verringern, erfordern jedoch ärztliche Überwachung aufgrund möglicher Nebenwirkungen.

Chirurgische Behandlungen

In schweren Fällen von Hyperhidrose können chirurgische Optionen erwogen werden. Die Leitungswasseriontophorese ist eine nicht-invasive Methode, bei der schwache elektrische Ströme verwendet werden, um vorübergehend die Schweißdrüsen in den Händen und Füßen zu blockieren und somit das Schwitzen zu reduzieren. Chirurgische Eingriffe wie endoskopische thorakale Sympathektomie (ETS) oder Schweißdrüsenabsaugung (Liposuktion) sind weitere Optionen, die jedoch Risiken bergen und gut mit einem erfahrenen Arzt besprochen werden sollten, da sie irreversible Auswirkungen haben können.

Quellen

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Krankheitsbildern, Behandlungen, Abläufen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt:in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.
Für genauere Auskünfte konsultieren Sie bitte immer Ihre:n Ärzt:in.

Achenbach, R.K.: Hyperhidrosis, Springer Verlag, 2012

Schlereth, T.: "Hyperhidrose – Ursachen und Therapie von übermäßigem Schwitzen", in: Dtsch Arztebl Int 2009; 106(3): 32-7

www.aerzteblatt.de

Deutsche Dermatologische Gesellschaft (Abruf vom 20.09.2021): Leitlinie Hyperhidrose

Deutsches Hyperhidrosezentrum DHHZ (Abruf vom 14.08.2021)

www.dhhz.de