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Was ist

Haarausfall (Alopecia)?

Haarausfall, medizinisch als Alopecia bekannt, ist ein häufiges dermatologisches Problem, das Menschen jeden Alters betrifft. Es führt zu teilweisem oder vollständigem Verlust von Kopf- und Körperbehaarung. Ursachen können genetische Veranlagung, hormonelle Störungen, Stress, Autoimmunerkrankungen oder bestimmte Medikamente sein. Haarausfall kann sowohl physische als auch psychische Auswirkungen haben, was die Lebensqualität und das Selbstbewusstsein der Betroffenen beeinflussen kann. Verschiedene Behandlungen, wie medikamentöse Therapien oder Haartransplantationen, können je nach Ursache und Schweregrad eingesetzt werden.

Zu den Symptomen
Patientin mit Haarausfall

Weitere Informationen

Wichtiges zu Haarausfall

Definition von Haarausfall (Alopezie)

Haare durchlaufen einen zyklischen Wachstumsprozess, bestehend aus der langen Anagenphase (2 bis 6 Jahre), der kurzen Katagenphase (3 Wochen) und der Telogenphase (2 bis 3 Monate). Am Ende der Ruhephase, in der Regel bei etwa 50 bis 100 Haaren pro Tag, fallen diese aus, während neue Haare im Follikel wachsen und der Zyklus erneut beginnt. Haarausfall kann durch verschiedene Störungen des Wachstumszyklus verursacht werden, wie das anagenes Effluvium, welches den Haarausfall in der Wachstumsphase auslöst, oder das telogenes Effluvium, bei dem mehr als 100 Haare täglich in die Ruhephase übergehen und ausfallen. Haarausfall kann sowohl fokal (beschränkt auf einen Teil der Kopfhaut) als auch diffus (weit verbreitet) auftreten und kann mit oder ohne Vernarbung klassifiziert werden.

Wie häufig tritt Haarausfall auf?

Haarausfall ist ein weit verbreitetes Problem und tritt bei vielen Menschen auf. Die Häufigkeit von Haarausfall kann je nach Alter, Geschlecht, genetischer Veranlagung und anderen Faktoren variieren. Es ist wichtig zu beachten, dass ein gewisser Grad an Haarausfall im Laufe des Lebens normal ist, da die Haare in Zyklen wachsen und ausfallen. Bei Männern ist das sogenannte "männliche Muster" des Haarausfalls, auch bekannt als androgenetische Alopezie, häufiger. Es betrifft etwa zwei Drittel der Männer im Alter von 35 Jahren und etwa 85% der Männer im Alter von 50 Jahren. Frauen können ebenfalls von Haarausfall betroffen sein, jedoch ist bei ihnen oft die Verteilung des Haarausfalls anders und es tritt häufiger diffuser Haarausfall auf. Insgesamt kann Haarausfall bei beiden Geschlechtern in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten und kann durch verschiedene Ursachen wie genetische Veranlagung, hormonelle Veränderungen, Stress, bestimmte Medikamente oder Krankheiten verursacht werden.

Welche Ursachen bzw. Formen von Haarausfall gibt es?

Es gibt verschiedene Ursachen und Formen von Haarausfall.

Es ist wichtig, die spezifische Ursache des Haarausfalls zu ermitteln, da dies die Behandlung beeinflusst. Ein Dermatologe kann dabei helfen, die genaue Diagnose zu stellen und eine geeignete Therapie vorzuschlagen.

Androgenetische Alopezie

Telogenes Effluvium

Anagenes Effluvium

Alopecia areata

Alopecia totalis/universalis

Was kann ich tun, wenn ich unter Haarausfall leide?

Wenn du unter Haarausfall leidest, ist es ratsam, folgende Schritte zu unternehmen

Patient mit Haarausfall

Konsultiere einen Arzt

Suche einen Dermatologen oder einen spezialisierten Haarspezialisten auf, um eine genaue Diagnose und Ursachenbestimmung für deinen Haarausfall zu erhalten.

Medizinische Geschichte und Lebensstil

Teile dem Arzt deine medizinische Vorgeschichte und eventuelle kürzliche Veränderungen im Lebensstil mit, die den Haarausfall beeinflussen könnten.

Untersuchungen

Der Arzt kann gegebenenfalls Test oder Laboruntersuchungen durchführen. Beim sog. Zupftest wird leicht und gleichmäßig an einem Büschel Haare (10–20 Stück) gezogen, um zu sehen, wie viele der Haare dabei herausgezogen werden. Wenn sich mehr als 40 % der Haare lösen, liegt ein ungewöhnlich starker Haarausfall vor, während unter 20 % als normal gelten.

Was tun bei Haarausfall

Die Wahl der Behandlung hängt von der Art des Haarausfalls und den individuellen Bedürfnissen des Betroffenen ab. Es ist ratsam, einen Dermatologen oder Trichologen zu konsultieren, um eine genaue Diagnose zu erhalten und die geeignete Therapieoption zu ermitteln. Eine frühzeitige Behandlung kann dabei helfen, das Fortschreiten des Haarausfalls zu verlangsamen und das Haarwachstum zu fördern.

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Stressmanagement und gesunde Ernährung

Stress kann Haarausfall verschlimmern, daher ist es wichtig, Stress abzubauen und Entspannungstechniken zu praktizieren. Haarwachstum und die Wirksamkeit von Behandlungen können Zeit in Anspruch nehmen, also sei geduldig und konsequent in der Anwendung der empfohlenen Therapien. Zudem kann eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen ist, dazu beitragen, die Haargesundheit zu unterstützen.

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Medikamentöse Behandlung von Haarausfall

Haarausfall variiert in Formen und Ursachen. Die Behandlung richtet sich nach dem Auslöser. Verschiedene Möglichkeiten stehen zur Verfügung, um dagegen anzugehen. Lokaltherapien wie Cremes, Lotionen oder Schäume werden direkt auf die Kopfhaut aufgetragen, um das Haarwachstum zu fördern und Haarausfall zu stoppen. Manchmal ist auch eine systemische Therapie nötig: Medikamente werden oral eingenommen, um Haarausfall von innen heraus zu behandeln und das Wachstum anzuregen.

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Mesotherapie bei Haarausfall

Eine weitere Möglichkeit ist die Mesotherapie, bei der niedrig dosierte Substanzen direkt in die Kopfhaut injiziert werden. Diese Methode kann das Haarwachstum anregen und die Haarfollikel stärken.

Quellen

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Krankheitsbildern, Behandlungen, Abläufen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt:in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.
Für genauere Auskünfte konsultieren Sie bitte immer Ihre:n Ärzt:in.

Wolff H, Fischer TW, Blume-Peytavi U. Diagnostik und Therapie von Haar- und Kopfhauterkrankungen. Dtsch Ärztebl 2016; 113: 377-86. doi:10:3238/arztebl.2016.0377

Link

Deutsche Dermatologische Gesellschaft. Tinea capitis. AWMF-Leitlinie Nr. 013-033. S1, Stand 2019

Link

Kanti V, Messenger A, Dobos G. Evidence-based (S3) guideline for the treatment of androgenetic alopecia in women and in men - short version. J Eur Acad Dermatol Venereol. 2018 Jan;32(1):11-22.

Link

Formen, Ursachen und Therapie von Haarausfall, Gesundheit.gv.at. (Letzter Aufruf 24.08.2023)

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