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Was ist eigentlich eine

allergische Rhinitis?

Allergische Rhinitis, auch bekannt als Heuschnupfen, ist eine entzündliche Reaktion der Nasenschleimhaut auf bestimmte allergieauslösende Substanzen. Typische Symptome umfassen Niesen, eine laufende oder verstopfte Nase, juckende Augen und eine gereizte Rachenpartie. Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare und Schimmelpilze zählen zu den häufigsten Allergenen, die diese Erkrankung auslösen können. Eine genaue Diagnosestellung und die Identifikation der Auslöser sind wichtig, um geeignete Maßnahmen zur Symptomkontrolle zu treffen.

Zu den Symptomen
Patientin mit Heuschnupfen

Weitere Informationen

Wichtiges zur allergischen Rhinitis

Symptome und Folgen einer Allergischen Rhinitis:

  • Niesen
  • Juckende, laufende oder verstopfte Nase
  • Juckende, tränende oder gerötete Augen
  • Reizung oder Kribbeln im Rachenbereich
  • Hustenreiz
  • Müdigkeit und Erschöpfung aufgrund von Schlafstörungen
  • Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit
  • Beeinträchtigung der Konzentration und des Gedächtnisses
  • Verschlechterung von Asthma-Symptomen bei gleichzeitiger Asthmaerkrankung
  • Beeinträchtigung der Lebensqualität, z. B. durch verminderte Produktivität und soziale Einschränkungen

Welche Formen der allergischen Rhinitis existieren?

Es gibt zwei Hauptformen der allergischen Rhinitis:

  1. Saisonale allergische Rhinitis: Auch bekannt als Heuschnupfen, tritt diese Form vor allem während bestimmter Jahreszeiten auf, wenn bestimmte Pflanzenpollen in der Luft weit verbreitet sind. Symptome treten normalerweise zu bestimmten Zeiten im Jahr auf und können sich je nach den vorherrschenden Pollenarten ändern.
  2. Perenniale allergische Rhinitis: Diese Form tritt das ganze Jahr über auf und wird durch ganzjährige Allergene wie Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Tierhaare oder bestimmte Nahrungsmittel verursacht. Die Symptome sind oft konstant oder verschlimmern sich in Innenräumen, in denen die Allergene vorhanden sind.

Welche Ursachen hat eine allergische Rhinitis?

Eine allergische Rhinitis wird durch eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte allergieauslösende Substanzen, auch Allergene genannt, verursacht. Die häufigsten Ursachen für allergische Rhinitis sind.

Es ist wichtig zu beachten, dass individuelle Allergien und Auslöser variieren können, und es ist ratsam, einen Allergologen aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten.

Pollen

Hausstaubmilben

Tierhaare und Hautschuppen

Schimmelpilze

Nahrungsmittel-allergene

Wie wird eine allergische Rhinitis diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt gewöhnlich basierend auf der Anamnese. Bei diesem Gespräch bekommt der Arzt ein Bild über die Symptome sowie ihr Umfeld. Beim sogenannten Heuschnupfen treten die Beschwerden saisonal auf. Dies gibt dem Arzt meist rasch einen ersten Hinweis. Doch es gibt auch Allergene, denen nur schwer auf die Spur zu kommen ist. In diesem Fall ist es wichtig, dass ein Allergologe die Symptome abklärt.

Hauttest

Ein Allergie-Hauttest (Pricktest) bringt Klarheit über das auslösende Allergen. Allergenlösungen werden auf die Unterarm-Innenseite getropft und mit einer feinen Nadel oberflächlich angeritzt. Eine allergische Reaktion zeigt sich durch Rötung, Juckreiz und Quaddelbildung.

Mikroskop Icon

Blutuntersuchung

Die Bestimmung von gesamten und allergen-spezifischen IgE-Antikörpern im Blut liefert zusätzliche Informationen. Erhöhte Gesamt-IgE-Werte deuten auf eine Allergie hin, während spezifische IgE-Antikörper das betreffende Allergen identifizieren.

Provokationstest

Ein nasaler Provokationstest wird durchgeführt, indem das vermutete Allergen unter kontrollierten Bedingungen direkt auf die Nasenschleimhaut aufgetragen wird. Dadurch wird geprüft, ob und welche Beschwerden es auslöst.

Was tun bei allergischer Rhinitis

Bei der Behandlung einer allergischen Rhinitis ist es zunächst wichtig, dass die Betroffenen die auslösenden Allergene meiden oder zumindest den Kontakt weitgehend reduzieren. Ihr Allergologe wird Sie umfassend über Ihre Allergie aufklären und informieren.

Tablette haltende Hand

Selbsthilfe-Maßnahmen bei allergischer Rhinitis

Halten Sie Fenster geschlossen, um das Eindringen von Pollen zu begrenzen. Waschen Sie sich die Haare, nachdem Sie im Freien waren, bevor Sie das Schlafzimmer betreten. Wechseln Sie die Klamotten sollten Sie zur Pollenzeit draußen unterwegs gewesen sein. Verwenden Sie allergendichte Bezüge für Bettwäsche und Kissen, um Hausstaubmilbenallergien zu minimieren. Häufiges Waschen von Bettwäsche, Kissenbezüge und Decken in heißem Wasser ist ebenfalls hilfreich. Vermeiden Sie den Kontakt mit Haustieren, auf die Sie allergisch reagieren. Im Falle, dass Sie ein Haustier halten, auf das Sie allergisch reagieren, begrenzen Sie die Haltung auf bestimmte Räume.

Medikamentöse Behandlung bei allergischer Rhinitis

Leichte Symptome können mit Antihistaminika entweder als Nasenspray oder in Tablettenform behandelt werden. Die Wirkung setzt dabei innerhalb kurzer Zeit ein. Bei stärkeren Symptomen kommt ein Nasenspray mit Kortison zum Einsatz. Hierbei dauert es einige Wochen, bis die maximale Wirkung erreicht wird. Es besteht auch die Möglichkeit einer Kombination mit Antihistaminika, um die Therapieeffekte zu verstärken.

Hyposensibilisierung bei allergischer Rhinitis

Die Hyposensibilisierung, auch bekannt als spezifische Immuntherapie, ist die einzige Therapie, die gezielt gegen die Ursache einer Allergie vorgeht. Bei dieser Behandlung erhalten betroffene Personen über einen längeren Zeitraum hinweg entweder Spritzen oder Tabletten mit geringen Mengen des allergieauslösenden Stoffs bzw. Allergens, um das Immunsystem allmählich daran zu gewöhnen. Das Hauptziel dieser Therapie besteht darin, die allergische Reaktion auf das spezifische Allergen zu reduzieren. Indem das Immunsystem schrittweise an das Allergen gewöhnt wird, soll die übermäßige Reaktion und die damit verbundenen Beschwerden gelindert werden.

Quellen

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Krankheitsbildern, Behandlungen, Abläufen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt:in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.
Für genauere Auskünfte konsultieren Sie bitte immer Ihre:n Ärzt:in.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.: Rhinosinusitis; (Stand: April 2017), (Abrufdatum: 03.05.2021)

www.awmf.org

Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie: Allergische Rhinokonjunktivitis. Allergo J 2003;12:182-94

Klimek L. Allergische Rhinitis – Diagnostik und Therapieoptionen. Drug Res 2020; 70: 7-9.

www.thieme-connect.com

Klimek L, Bachert C, Pfaar O, et al. ARIA guideline 2019: treatment of allergic rhinitis in the German health system. Allergol Select 2019; 3(1): 22-50

www.ncbi.nlm.nih.gov