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Was ist Prurigo Nodularis?

Die Prurigo nodularis ist eine seltene Hautkrankheit mit juckenden (Prurigo) Hautknötchen, welche an den Gliedmaßen vorzufinden sind. Die Krankheit ist durch sehr starken Juckreiz charakterisiert. Es erkranken meistens Menschen über 50 Jahre daran, Frauen sind etwas häufiger betroffen. Unter Mediziner wird die Prurigo nodularis als maximale Ausprägung und Folgeerscheinung von chronischem Juckreiz bezeichnet. Durch das ständige Kratzen wird die Haut immer weiter geschädigt.

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Welche Formen gibt es?

Prurigo nodularis ist eine Unterform der chronischen Prurigo und wird als Maximalform der Prurigo simplex subacuta angesehen. Unter allen Formen des Juckreizes gilt sie als die stärkste. Erst bei andauerndem Juckreiz von länger als sechs Wochen sprechen Mediziner von einem chronischen Verlauf.

Zudem unterscheiden Experten den Juckreiz auf nicht-entzündlicher Haut sowie auf bereits entzündeter Oberfläche mit oder ohne Kratzspuren. Diese Form des Juckreizes tritt bei Frauen gehäuft zwischen dem 20. und 30., bei Männern erst nach dem 60. Lebensjahr auf.

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Symptome und Folgen einer Prurigo Nodularis:

  • Hellrote bis blassrote Knötchen auf der Haut
  • Starker bis extremer Juckreiz, Brennen
  • Aufgekratzte Hautstellen
  • Wundschorf-Bildung
  • Sekundäre Infektionen durch ständiges Kratzen bzw. offene Hautstellen
  • Schlafprobleme
  • Müdigkeit & Energielosigkeit
  • Konzentrationsprobleme
  • Verlust von Lebensqualität

Welche Ursachen hat eine Prurigo nodularis?

Obwohl intensiv daran geforscht wird, gibt es noch keine eindeutige Ursache für das Auftreten des schwerwiegenden Juckreizes. Die meisten Mediziner gehen davon aus, dass Prurigo nodularis unterschiedliche Auslöser hat beziehungsweise mit anderen Hautkrankheiten zusammenfällt. Mehrheitlich leiten die Experten Prurigo nodularis aus einem chronischen Pruritus (Juckreiz) ab. Es wird vermutet, dass Prurigo nodularis auch als Folge anderer Erkrankungen hervorgerufen werden kann.

 

Andere Hauterkrankungen als Auslöser von Prurigo nodularis

Häufig entsteht der Juckreiz in Zusammenhang mit Neurodermitis, Schuppenflechte oder Nesselsucht. Bei diesen Krankheiten leiden Betroffene unter sehr trockener Haut, die leicht entzündlich ist.

Auch können Milben, welche die Krätze übertragen, für einen starken Juckreiz verantwortlich sein. Als weitere Ursachen kommen Pilze, eine Sonnenallergie, Altersjucken bei älteren Menschen oder das sogenannte Winterjucken bei einem schnellen Temperaturwechsel in Frage. Ebenfalls kann übermäßiger Wasserkontakt bei sehr trockener Haut zu Juckreiz führen.

 

Innere Erkrankungen als Auslöser von Prurigo nodularis

Untersuchungen zeigen, dass Prurigo nodularis auch durch innere Erkrankungen ausgelöst werden kann. Darunter fallen chronischen Nierenprobleme wie in etwa bei Dialysepatienten, Lebererkrankungen, Diabetes und Funktionsstörungen der Schilddrüse.

Auch bei einem Eisenmangel oder einer Magersucht kann es zu Hautveränderungen kommen und vor allem HIV-Patienten haben ein erhöhtes Risiko, an Prurigo nodularis zu erkranken.

 

Neurologische Erkrankungen als Auslöser von Prurigo nodularis

Eine Prurigo nodularis kann auch auf neurologische Beeinträchtigungen zurückzuführen sein. So können beispielsweise Multiple Sklerose, Nervenschmerzen oder eine Gürtelrose den chronischen Juckreiz auslösen.

Werden die Nerven im Bereich des Rückenmarks komprimiert oder liegen Veränderungen der Halswirbelsäule vor, kann es zu einem Jucken an der Außenseite des rechten Unterarms kommen, was Mediziner als brachioradialer Pruritus bezeichnen. Sollte der Juckreiz am Rücken oder direkt neben der Wirbelsäule auftauchen, sprechen Ärzte von der Notalgia paraesthetica, welche durch eine Störung der Nerven in diesem Bereich oder im Rückenmark ausgelöst wird.

 

Medikamente als Auslöser von Prurigo nodularis

Immer wieder liest man in Beipackzetteln, dass bestimmte Medikamente einen Juckreiz als mögliche Nebenwirkung aufweisen. Vor allem bei einer Langzeiteinnahme oder Unverträglichkeit kann ein Juckreiz die Folge sein und die Entstehung von Hautknötchen begünstigen. Dazu zählen etwa Antibiotika, Entzündungshemmer, bestimmte Psychopharmaka oder Blutgerinnungsmittel.

 

Psychische Erkrankungen als Ursache von Prurigo nodularis

Zuletzt darf die psychische Komponente nicht vergessen werden. Depressionen, Zwangsstörungen wie ein Waschzwang oder Halluzinationen können einen starken Juckreiz hervorrufen und damit die Bildung von Hautknoten begünstigen.